Ein Morgen


6:00 Uhr morgens. Die Sonne scheint beim Fenster herein. Mein Wohnwagen steht irgendwo draussen im Outback, weit weg von der nächsten Ansiedlung. Es ist kühl drausssen und eine leichte Brise weht. Strahlend blauer Himmel, ein paar wenige Vögel und glasklare Luft, das ist die Zeit wenn ich wach werde und aufstehe. Während der Morgentoilette kocht das Wasser für den Kaffe und wenige Minuten später sitze ich draussen und geniesse die Ruhe und Morgenfrische. Nach etwa 20 Minuten lege ich den kleinen Rucksack mit Wasser und Accu's an, greif mir den Detektor und meinen Pickel und ziehe los der Morgensonne entgegen.
Es ist nur ein paar Grad warm und bei einer Luftfeuchtigkeit von nahe Null und der nun stärkeren Biese vom Südpol hab ich das Gefühl, durch eine Eiswüste zu laufen. Kalt und trocken, der Sand unter meinen Füssen könnte eben so gut aus Schnee bestehen, es währe kaum ein Unterschied zu spühren. Nach wenigen Kilometern erreiche ich mein Zielgebiet und beginne mit der Suche nach Gold. Der Detektor summt vor sich hin, der Wind rauscht durch die Büsche und sonst ist nichts zu hören. Durch leichte Schwankungen in der Tonlage lässt mich der Detektor wissen, dass der Mineraliengehalt im Untergrund sich ändert. Alle paar hundert Meter bemerke ich, wie der Boden sich verändert. Die verschiedenen Gesteine tauchen in unterschiedlichen Mengen auf und vermitteln mir einen Eindruck wie es darunter aussehen kann.
Nach etwa 2 Stunden mache ich eine Pause, setzte mich auf meinen umgedrehten Pickel und geniesse die absolute Einsamkeit. Oft habe ich in solchen Augenblicken das Gefühl. der einzige Mensch auf Erden zu sein. Es ist keine Spur von menschlichem Leben zu sehen, über hunderte von Kilometern...
Gegen Mittag, wenn der Hunger sich meldet kehre ich meist ins Camp zurück und mache mir ein Schinken-Käse Sandwich.
So etwa verläuft ein Morgen, an dem ich kein Gold gefunden habe...

Material-Aufwand



Gerade habe ich meinen vierten Plattfuss in kürzester Zeit eingefangen. Da mir mittlerweile die Reserveräder ausgehen, musste ich diesen gleich vor Ort flicken, was mit meiner Übung, die ich in zwischen habe, eine knappe halbe Stunde gedauert hat.
Da ich auch noch die Windschutzscheibe mit einem Ast eingeschlagen hatte, und zwei Aussenspiegel abgerissen sind,muss ich sagen, dass der Materialaufwand langsam ins Geld geht ;-)
Schliesslich bin ich nun noch mitsamt meinem Caravan in einem ausgetrockneten Bachbett hängen geblieben. Der weiche Sand wurde mir trotz Allrad zum Verhängnis, und so hat sich die Hinterachse eingegraben, bis die Aufhängung des Wohnwagens aufgelegen ist. Aus ...
Mit etwas Schaufelarbeit und in der tiefsten Untersetzung liess sich aber auch dieses Problem in wenigen Minuten beheben. Zur Belohnung bin ich in einer völlig uninteressanten und goldlosen Gegend gelandet.
In derartigen Situationen die eigene Motivation hoch zu halten ist wohl eine Eigenschaft, die man als Goldsucher einfach haben muss...

Einkaufen und auftanken



Ich bin gerade für einen Tag zurück in Leonora um meine Reserven auf zu füllen. Ein kleines Nugget habe ich letzte Woche gefunden, nicht gerade berauschend aber mehr als nichts. Eigentlich habe ich versucht ein Reef zu finden, an einer Stelle wo ich mir recht sicher war, dass da eines ist. So habe ich die meiste Zeit mit der kleinen Goldwaschpfanne die Spuren von Gold verfolgt, um deren Herkunft zu finden. Dass Ergebnis ist nun, dass dort das Gold offenbar vom Himmel gefallen ist, da eine Quelle nicht zu finden war.
Langsam wird es wärmer, zumindest an einzelnen Tagen. Es ist unglaublich grün im Bush, da es sehr viel geregnet hatte diesen Winter. Überall blüht es und duftet wie in einem Gewürzladen. Morgen früh werde ich mich mit dem Team vom letzten Jahr treffen. Die sind bereits länger im Bush finden aber kaum Gold. Ich hoffe dass ich ihnen etwas helfen kann. Dafür bekomme ich dann wieder Pizza vom Lagerfeuer und Grappa zum Nachtisch. Gerade habe ich in kurzer Zeit dreimal einen Platten eingefangen. Somit dauert bei mir ein Radwechsel nun kaum länger als in der Formel 1 ;-)