Den Ozean vor der Haustür

Ich campiere gerade 50m vom Ozean entfernt. Ein unglaublicher Platz, mit einer spektakulären Aussicht. Sowas kennt man sonst nur von Postern an der Wand. Das war schon der gute Teil ;-) Bin auf Anweisung eines Rangers dem Strand entlang gefahren und bin dabei um ein Haar stecken geblieben. Allerdings habe ich gerade noch früh genug entschieden, dass das in die Hose gehen wird und habe angehalten, bevor mein Landcruiser sich ganz eingegraben hat. Mit allerletzter Kraft, in der tiefsten Untersetzung hab ich's grade noch wieder raus geschafft. Ich hätte mich da zu tode gegraben, wenn das nicht geklappt hätte. Über die Nacht dann hat mein Kühlschrank den Geist aufgegeben. Natürlich bis oben hin mit Lebensmittlen, die jetzt langsam drauf gehen, eins nach dem Anderen. Heute früh war ich prospekten, und wen wunderts, mein Detektor hat nach drei Stunden entschieden, mir ebenfalls das Leben schwer zu machen und einfach ab zu schalten. Abgesehen davon dass ich vorher noch feststellen musste, dass der Kohlefaser Stab der den ganzen Detektor zusammen hält während dem Flug im Gepäck empfindlich beschädigt wurde. Eigentlich wollte ich Nachmittags etwas baden gehen. Allerdings weiss ich genau, dass, kaum hab ich eine Zehe im Wasser, wird Australiens grösster jeh gesehener Hai mit diesen abbeissen, was sollte denn sonst noch kommen? Also lass ich das mal, leg mich in den Schatten und bewege mich keinen Milimeter mehr. Wahrscheinlich wird jeden Moment ein Tsunami daherkommen oder ein Meteor vom Himmel fallen, alles andere hatte ich ja schon ;-) PS:...gerne würde ich euch Bilder zeigen, aber Google lässt nicht's aus und ist voll dabei, mir das Leben schwer zu machen ;-( PS2: Ich hoffe sehr, dass es euch nicht vergeht, meinen Blog zu lesen. Wundern würde mich das nicht.

Höllentrip in die Pilbara



Der Plan war, innert zwei Tagen die 1800km hoch in den Norden zu fahren. Begonnen hat die Reise in strömendem Regen, und das mit Militär Reifen, die für den Bush und nicht die Strasse gemacht sind. Vergleichbar ist das mit fahren auf Schnee, bremsen und lenken ist da reine Glückssache! Solange es in Strömen geregnet hatte, hatten die Reifen genug Kühlung. Nach etwa 500km hörte es auf, und 60km später flog mir der erste Reifen um die Ohren. Das, voll beladen mit dem Wohnwagen hinten dran. Zum Glück hatte ich in dem Moment keinen Gegenverkehr... Da ich ohnehin schon Übung habe, wechselte ich den Reifen in wenigen Minuten und weiter gings. Zehn Kilometer vor meinem ersten geplanten Stop fühlte sich das Fahren an wie auf einem Schwamm. Sofort bin ich stehen geblieben und konnte grade noch hören, wie die letzte Luft aus einem weiteren Reifen entwich. Fuck !!! Natürlich war's bereits dunkel und ich stand an einer denkbar ungünstigen Stelle auf einem dünnen Seitenstreifen, wo ein Roadtrain nach dem anderen einen Meter an mir vorbei donnerte, mit 130 Sachen. Das reisst einem fast von den Socken. Da ich kein weiteres Ersatzrad mehr hatte, nahm ich das Reserverad vom Wohnwagen. Zur Not geht das, aber von da an schwimmt das ganze Gespann. Sehr Nerven aufreibend. So schaffte ich die letzten 10km mit 50 km/h. Am nächsten Tag in der Werkstatt wurde mir mitgeteilt, dass man mir die neuen ultra-starken Reifen auf falsche Felgen aufgezogen hatte... Reifen mit Schlauch auf Felgen für schlauchlose Reifen geht einfach nicht. Die richtigen Felgen waren vor Ort nicht erhältlich, da Meekatharra nur ein kleines Bush-Kaff ist. Also alle Räder runter, und so habe ich Stunden damit verbracht, die kleinen Unebenheiten die eine schlauchlose Felge hat mit Schmirgelpapier weg zu schleifen. Zwei neue Reifen gekauft (650.- AU$) da die anderen in Fetzen waren, den Druck von 50psi auf 70psi erhöht und weiter gings. Nie schneller als 70km/h und alle 20 Minuten die Reifen Temperatur kontrollieren bin ich schliesslich weiter gekommen, etwa 200km. Päng !!! Weitere 200km, Päng !!! Diesmal mit Gegenverkehr und schwer schlingerndem Gespann habe ich mich, ohne eine Möglichkeit bremsen zu können, ins Feld hinaus gerettet. Ich hab selten in meinem Leben so intensiv geflucht. Mit dem Ersatzrad vom Wohnwagen und mit 50km/h bin ich schliesslich mit grosser Verzögerung in Karratha angekommen, lebend angekommen ;-) Sowas nennt man Abenteuer Urlaub, oder einfach Wahnsinn ...

Perth

Endlich bin ich angekommen in WA. Dies nach einiger Verzögerung, wegen tausend kleiner Dinge die erledigt werden wollten. Die Liste wurde ständig länger, anstatt kürzer. Der Flug war toll, drei Sitze neben einander nur für mich, die ganze Zeit über. Es regnete ständig und es wurde von Tag zu Tag kühler. Dafür hab ich es geschafft, dreimal in einer Woche in mein Lieblings Chinese Restaurant in Forrestfield zu gehen, um das beste Setchuan Beef zu essen, das ich kenne. Davon hab ich mir gleich 4 Portionen einfrieren lassen und mitgenommen. Habe neue Batterien in meinem Wohnwagen (900.- AU$), eine neue Front aus Aluminium (1500.- AU$) und fünf neue MRF Super Lug Reifen (2000.- AU$). Sonst noch dies und das (2500.- AU$) und schon gings los ;-( Wie macht man ein kleines Vermögen in WA? Indem man ein grosses ausgibt :-(