Höllentrip in die Pilbara



Der Plan war, innert zwei Tagen die 1800km hoch in den Norden zu fahren. Begonnen hat die Reise in strömendem Regen, und das mit Militär Reifen, die für den Bush und nicht die Strasse gemacht sind. Vergleichbar ist das mit fahren auf Schnee, bremsen und lenken ist da reine Glückssache! Solange es in Strömen geregnet hatte, hatten die Reifen genug Kühlung. Nach etwa 500km hörte es auf, und 60km später flog mir der erste Reifen um die Ohren. Das, voll beladen mit dem Wohnwagen hinten dran. Zum Glück hatte ich in dem Moment keinen Gegenverkehr... Da ich ohnehin schon Übung habe, wechselte ich den Reifen in wenigen Minuten und weiter gings. Zehn Kilometer vor meinem ersten geplanten Stop fühlte sich das Fahren an wie auf einem Schwamm. Sofort bin ich stehen geblieben und konnte grade noch hören, wie die letzte Luft aus einem weiteren Reifen entwich. Fuck !!! Natürlich war's bereits dunkel und ich stand an einer denkbar ungünstigen Stelle auf einem dünnen Seitenstreifen, wo ein Roadtrain nach dem anderen einen Meter an mir vorbei donnerte, mit 130 Sachen. Das reisst einem fast von den Socken. Da ich kein weiteres Ersatzrad mehr hatte, nahm ich das Reserverad vom Wohnwagen. Zur Not geht das, aber von da an schwimmt das ganze Gespann. Sehr Nerven aufreibend. So schaffte ich die letzten 10km mit 50 km/h. Am nächsten Tag in der Werkstatt wurde mir mitgeteilt, dass man mir die neuen ultra-starken Reifen auf falsche Felgen aufgezogen hatte... Reifen mit Schlauch auf Felgen für schlauchlose Reifen geht einfach nicht. Die richtigen Felgen waren vor Ort nicht erhältlich, da Meekatharra nur ein kleines Bush-Kaff ist. Also alle Räder runter, und so habe ich Stunden damit verbracht, die kleinen Unebenheiten die eine schlauchlose Felge hat mit Schmirgelpapier weg zu schleifen. Zwei neue Reifen gekauft (650.- AU$) da die anderen in Fetzen waren, den Druck von 50psi auf 70psi erhöht und weiter gings. Nie schneller als 70km/h und alle 20 Minuten die Reifen Temperatur kontrollieren bin ich schliesslich weiter gekommen, etwa 200km. Päng !!! Weitere 200km, Päng !!! Diesmal mit Gegenverkehr und schwer schlingerndem Gespann habe ich mich, ohne eine Möglichkeit bremsen zu können, ins Feld hinaus gerettet. Ich hab selten in meinem Leben so intensiv geflucht. Mit dem Ersatzrad vom Wohnwagen und mit 50km/h bin ich schliesslich mit grosser Verzögerung in Karratha angekommen, lebend angekommen ;-) Sowas nennt man Abenteuer Urlaub, oder einfach Wahnsinn ...

No comments: